Das ist Sabine Jähnel. Sie ist
Deutsche. Sabine hat uns am 04.03.2006 von Porto Novo, dem Hafen der Insel Santo Antao, nach unserer Ankunft mit der Fähre abholen lassen. Nach einer strapaziösen aber landschaftlich atemberaubenden Fahrt mit dem Sammeltaxi (Aluguer) sind wir endlich bei ihr im Örtchen Eito angekommen. Sabine betreibt in Ihrem Haus auf der ersten Etage zwei Fremdenzimmer, die sich ein gemeinsames Bad teilen. Das Wasser kommt aus einer Zisterne, die morgens früh aufgefüllt wird. Das warme Wasser für das Duschen muss man in einem Alu-Topf über einen Gasbrenner erwärmen. Zum Zähneputzen konnte man das klare Wasser mit Hilfe von Chemie leicht desinfizieren und konservieren. Die Zimmer sind sehr gemütlich und sauber. Das Essen (Frühstück und Abendessen) war stets reichlich, abwechselungsreich, ausgewogen und seeeehr lecker! Lars und ich hatten eine wunderbare Zeit in Ihrem Haus. Sabine hat uns mit wertvollen Tips für Wanderungen versorgt und sich sehr fürsorglich um Lars und mich gekümmert. Außerdem organisiert Sabine auf Wunsch auch Tagestouren mit ihr bekannten Aluguer-Fahrern. Unvergessen werden mir die frühmorgentlichen Momente bleiben, bei denen Lars und ich mit Waschzuber und Waschbrett unsere Klamotten gewaschen haben. Die Bergluft am Morgen ist unbeschreiblich, der Frieden unvergleichlich. Morgens wird man aus hunderten von Hahnenkehlen geweckt. Jeder Hahn kräht dabei anders!!! Wenn die Berge dann das Krähen widerhallen lassen, entsteht ein aussergewöhnlicher und imposanter Chor. Die 2 Doppelzimmer bei Sabine sind als Ausgangspunkt für Wanderungen sehr empfehlenswert! Sabines Adresse ist: |
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Dies ist unser gemütliches
Zimmer bei Sabine. Lars und ich haben uns sehr wohl gefühlt. Einmal hat uns eine Gottesanbeterin besucht! |
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...und da ist sie auch schon! | |
Wie jeden Nachmittag bekommen wir
nachmittags leckeren Tee, Kekse und ab und zu Kuchen von Sabine. Lars schläft fast ein nach einem anstengendem Wandertag. Dies ist die Sicht aus dem Schlafzimmer. Bis zum Mitternacht kann man auf der Terasse die Natur geniessen. Nachts hört man Tiere, die wir bis zuletzt nicht identifizieren konnten. Brotfruchtbäume, Bananenbäume und Felder mit verschiedensten Nutzpflanzen umgeben uns. Nach der Kargheit von Sao Nicolau hat man das Gefühl, dass Santo Antao sich in einer anderen Welt befindet. |
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Hier sieht man Papayabäume... | |
...und hier einen mächtigen Brotfruchtbaum inmitten von Bananenbäumen | |
Auf Santo Antao wird "Grog", Rum aus Zuckerrohr gebrannt. Hier sieht man weite Zuckerrohrplantagen mitten in den Bergen von unserer Terasse aus | |
Mit 3 übereinander verschachtelten Stühlen kann Lars am Gartentisch schön spielen | |
Das Bewässerungssystem, das
die Plantagen mit Wasser versorgt. Wenn die Nachbarsfrauen waschen wollen, wird es
partiell in ein kleines Staubecken geleitet. Man sieht den Weg von Sabines Haus runter auf die Dorfstrasse |
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Pause während einer Wanderung.
Das Seil dient zur Absicherung auf unebenem Weg. Hinter Lars sieht man Brotfruchtbäume. |
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Ein Yam-Feld. Neben u.a.
Kartoffel, Süßkartoffel, Maniok und Reis ein Grundnahrungsmittel. Einmal im Jahr gibt es eine heftige Regenzeit. Den Rest des Jahres muss mit dem Wasser dann gehaushaltet werden. Auf unseren Wanderungen werden wir gerade auf den bekannten Wanderrouten, auf denen ab und zu Touristen vorbeikommen, immer wieder von Kindern, aber auch von Erwachsenen, angebettelt. Die teilweise bittere Armut treibt diese an sich sehr stolzen Menschen dazu. Die Plantagen gehören meistens Großgrundbesitzern, die selbst oft nicht auf der Insel wohnen. Abseits der bekannten Routen in den Bergen trifft man sehr freundliche und sehr hilfsbereite Menschen an. |
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Eine Bananenstaude am Rand
einer Plantage. Fast alles, was im Lande produziert wird, ist für den Export gedacht. Lebensmittel bis auf Fisch und die Grundnahrungsmittel müssen teuer mit dem am Euro gekoppelten Escudu importiert werden. Dementsprechend unerschwinglich sind Fleischprodukte für die breite Masse der Bevölkerung. Selbst der Mais für das Nationalgericht Cachupa muss aus den USA imprtiert werden. Die Bohnen kommen zum großen Teil aus Brasilien. |
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Immer abgesichert schafft Lars wenn nötig auf allen Vieren auch steile Pfade | |
Fontainhas...eine Bergsiedlung an
Steilhängen. Das Baumaterial muss zu Fuß hergeschafft worden sein. Auf dem Weg zu Fuß zu dieser Siedlung ist man mit sich und der atemberaubenden Bergwelt allein. Die Menschen in diesem Landsrich sind nicht sehr gesprächig aber unglaublich hilfsbereit! Die Hilfe wird nicht angeboten sondern wortlos verrichtet. |
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Hier sieht man Lars...auf der
anderen Seite des Seils ist das Seil an meinem Handgelenk befestigt. Wir haben noch einen langen Weg bis nach Fontainhas.... |
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ohne Worte...man muss es selbst einmal live gesehen haben um die Stimmung zu erleben! | |
Der nördlichste Zipfel von
Santo Antao ist die Stadt Ponta do Sol. Obwohl als schönster Ort der Insel in einigen
Reiseführern beschrieben, empfinde ich die Stadt als bedrückend baufällig. Ein paar moderne Betonbauten vrstärken noch den Eindruck der unharmonischen Stadtgestaltung. Der schönste Ort von Santo Antao ist für mich das Tal von Paul, in der sich auch der Ort Eito befindet. Hier der Link nach Paul: |
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Am Hafen von Ponta do Sol | |
Pause während einer Wanderung an den Berghängen der Region Paul. Hier durchqueren wir schmale Eselspfade, die durch die Zuckerrohrplantagen führen. | |
Auf derselben Tour. Wir
pausieren hier an einer öffentlichen Wasserstelle. Lars ist fertig von vielem Gehen und
Klettern... Beim Kekseessen fallen die Augen zu.... |
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Anfang des Aufstiegs zum Krater "Cova de
Paul". Wir lassen uns mit einem Aluguer bis zum Ende der Straße, die den Tal von Paul entlang durchläuft, fahren. Danach beginnt der etwa 3,5h dauernde Aufstieg. |
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Pause nach ungefähr 1h Aufstieg in steilen Serpentinen. | |
Wir haben Wolkenniveau errecht....wahnsinn! Was für ein Anblick... | |
Die Muskeln schmerzen, 2 liter Wasser sind verbraucht...noch 1 liter bis zum Kraterrand und dann zur Verkehrsstraße...wird das Wasser reichen? | |
Serpentinen über Serpentinen... | |
Endgültig über den Wolken... Das Kabel ist die Stromversorgung zum landwirtschaftlich bewirtschafteteten Krater. |
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Wir haben es geschaaaaaft!!! Hinter dem erschöpften Lars sieht man einen Teil des Kraters. | |
Den langen Weg auf der anderen Seite des
Kraters müssen wir hoch, um auf die Straße nach Porto Novo zu kommen. Es ist Sonntag,
hoffentlich haben wir Glück und ein Aluguer kommt vorbei. Am Sonntag gibt es keine
regelmäßigen Verbindungen, da die Fähre zwischen Santo Antao und Sao Vicente nicht
fährt. Mit 0,5 liter Wasser machen wir uns auf dem Weg. |
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Krater-Landwirtschaft, ohne maschinelle Unterstützung. Die Arbeit leisten Menschen oder Esel. | |
Vom zweithöchsten Berg der Insel, Pico da Cruz, sieht man im Süden schemenhaft die gebirgigen Umrisse von Sao Vicente. | |
An einem Nachmittag, an dem wir nicht wandern, spielt Lars mit Waschzuber, Waschbrett und kühlendem Wasser im Innenhof von Sabines Haus. | |
Die leeren Margarineschachteln dienen Lars als Busse oder Autos. Stundenlang fährt er den mit Kreide aufgemalten Parcours unter lautem Geschrei rauf und runter... | |
Sonntagsausflug mit dem gemieteten Taxi. In solchen Toyota Hiaces wird man werktags mit vielen Mitfahrern transportiert. Für diesen Ausflug mieten wir Fahrer und Wagen für uns. | |
Morgendlicher Abstieg von einem Berg. Die Wolken haben sich noch nicht verzogen...es ist feucht und relativ kühl. Innerhalb einer Stunde verdrängt die Sonne den kühlen Dunst.... | |
Hier bringt Lars mit Frederick, einem von Sabines Söhnen die leere Gasflasche zum Händler. Sabine lebt mit ihren 4 Kindern Susana, Filipe, Frederick und Florian im Haus. Der Sohn Fernando studiert in Brasilien. Im Sommer 2006 hat Susana einen Studienplatz für Medizin in Brasilien bekommen. | |
Die kapverdischen Inseln gehören zu Afrika. Aids ist auch hier ein allgegenwärtiges Problem. Die öffentliche Aufklärung ist im vollem Gange. | |
Eine primitive Grog-Brennerei. Der Zuckerrohr wird heutzutage durch Diesel getriebene Pressen gepresst. Die ausgepressten Halme werden zum Erhitzen des Kessels verwendet. |
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Es war eine wunderbare und lehrsame Zeit auf Santo Antao. Ich würde gern irgendwann wiederkommen! | |